Die Ausstellung Ritual Paths in der Galerie Loft Acht in Wien geht vom Phänomen des rituellen Tanzes aus, der seit Jahrhunderten in verschiedenen Traditionen an der Grenze zwischen krankhafter Verirrung, mystischem Ritus und kulturellem Spektakel angesiedelt ist. Der Tanz hatte in verschiedenen Zeremonien eine katalytische Funktion, setzte überschüssige Energie frei und entlud die Spannung der tanzenden Menschen. Der Tanz kam in verschiedenen Traditionen vor, als kodifizierter Satz von Schutzgesten, aber vor allem als Zeichen der Metamorphose, als Grenzzustand, der von Zeremonien und Feiern umrahmt wurde, die ein Gefühl von Gemeinschaft und sozialer Ordnung schufen. Jahrelang faszinierten und beflügelten obsessive Tanzzeremonien nicht nur die Phantasie von Psychiatern und Psychologen, sondern inspirierten vor allem Künstler, Schriftsteller, Regisseure und Forscher, die in solchen Bewegungen ein kreatives Potenzial sahen. Die Forschungsmöglichkeiten zur Deutung dieses Phänomens sind noch immer unerschöpflich. Die Ausstellung bezieht sich nur symbolisch auf den Tanz selbst, sie zeigt vielmehr Gruppenzeremonien im Kontext des alltäglichen Lebens und in einigen Punkten als politische Konnotationen auf.

Präsentiert:
Brick City Galerie, Springfield, Missouri
Art Bodensee Kunstmesse, Dornbirn
Galerie Loft Acht, Wien